VOSTELL - FLUXUS - 1970
Ort: museum
Werk, Edition, Multiple
Sonderthema und Einweihung der „Studienbibliothek Vostell“ im museum FLUXUS+
Ausstellung 9. November 2018 bis 19. Mai 2019
Eröffnung Donnerstag, 8. November 2018 um 18:00 Uhr
Das museum FLUXUS+ präsentiert in der ständigen Ausstellung das Sonderthema VOSTELL – FLUXUS – 1970.
Wolf Vostell (1932 - 98) war einer der vielseitigsten, deutschen Künstler der 1960er Jahre. Er absolvierte eine Lehre als Fotolithograf, studierte in Wuppertal und an den Akademien in Paris und Düsseldorf freie Malerei, experimentelle Typografie, Grafik und Anatomie. Seine Werke bilden einen Schwerpunkt in der Sammlung im museum FLUXUS+.
Bis zu seinem frühen Tod war er als Maler, Fluxus- und Happening-Künstler, Grafiker, Komponist, Videopionier und Bildhauer tätig. Er beteiligte sich im Jahr 1962 mit Künstlern wie Nam June Paik, Emmett Williams, Ben Patterson und George Maciunas an den „Fluxus Internationalen Festspielen Neuester Musik“ in Wiesbaden und weiteren Konzerten der Fluxus-Bewegung.
Vostells Selbstverständnis im Zuge der gesellschaftlichen und künstlerischen Entwicklung der 1960er und 1970er Jahre spiegelt sich in der Sonderausstellung. Durch seinerzeit innovative ästhetische Strategien wie Serialität, Prozessbezogenheit und neue technische Möglichkeiten sowie durch die Kritik am konventionellen Kunstbetrieb dokumentierte er im avantgardistischen Habitus die gesellschaftlichen Umbrüche seiner Zeit und arbeitete an einer Erweiterung des Kunstbegriffes mit.
Ende der 1960er Jahre arbeitete Vostell mit verschiedenen Künstlern und Intellektuellen sowohl in Europa als auch in den USA zusammen. Auf Einladung des Galeristen René Block gelangte er nach Berlin, wo die Studentenproteste ihn beschäftigten. In Köln arbeitete er mit dem Schriftsteller Peter Faecke an einem Format des dokumentarischen Romans. Auf Einladung des Galeristen und Fluxus-Künstler Dick Higgins realisierte Vostell in dessen Landhaus in den USA ein Environment. Diese und andere Aktivitäten Vostells um das Jahr 1970 versammelt das Sonderthema VOSTELL – FLUXUS – 1970. Politisch aufgeladene Motive, Strategien im Kontext seiner Happenings sowie Arbeiten, die mit neuen Vertriebswegen experimentieren, bilden den Kern der Ausstellung, der durch zahlreiche Dokumente ergänzt wird.
Die Editionen, Werke und Multiples werden zusammen mit einer neu im Ausstellungsbereich eingerichteten „Studienbibliothek Vostell“ vorgestellt. Diese soll im Anschluss permanent interessierten Besucher_innen auf Anfrage zur Verfügung stehen.
Die Eröffnung findet am Donnerstag, den 8. November 2018 um 18:00 Uhr in der Schiffbauergasse 4f in der Dauerausstellung statt. Das museum FLUXUS+ lädt herzlich ein. Der Eintritt ist frei!