Kammerspiele
Kammerspiele - Neue Musik und Objekt
Die Neue Musik ist eine der zentralen Erscheinungen zur Vorbereitung des weltweiten FLUXUS-Netzwerkes. Im Jahr 1919 prägte der Kunstkritiker und spätere Kasseler Opernintendant Paul Bekker (1882-1937) den Begriff der "Neuen Musik", welcher seither auf sehr unterschiedliche Phänomene der europäischen Musik, besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezogen wurde.
Aus dem Umfeld der klassischen Avantgarde sind Komponisten wie Debussy, Mahler, Schönberg oder auch Schwitters mit seiner März-Musik oder der Futurist Russolo mit seinen "Intonarumori" - den Geräuscherzeugern bekannt. Grundlage für ihr revolutionäres Verständnis von Musik sind Klangereignisse, jenseits von klassischen Tonleitern, Harmonien und Kompositionsprinzipien.
Die Fluxus-Bewegung übersetzte dieses Verständnis gattungsübergreifend und etablierte es seit ihrer Gründung 1962 anlässlich der Wiesbadener Festspiele Neuester Musik. Das Potsdamer museum FLUXUS+ zeigt künstlerische Positionen seiner Sammlung, deren Ursprünge in der Neuen Musik der 1950er und 1960er Jahre liegen.
Die Strategie der gattungsübergreifenden Kompositionen integriert Theater-, Performance- und Akustikelemente und pflegt einen intensiven Bezug zum Objekt als Partitur, Instrument, Speichermedium und Dokumentationsform. Zudem werden dem Publikum über einhundert Stücke Neuer und Neuester Musik auf verschiedenen Hörstationen zugänglich gemacht.
Künstler: Arman, Mary Bauermeister, Philipp Corner, Joe Jones, Milan Knižak, Alison Knowles, Die Maulwerker, Nam June Paik, Benjamin Patterson, Gerhard Rühm, Takako Saito, Wolf Vostell, u.a.
Artikel Tagesspiegel.de / Potsdam B5 vom 13.12.2023
Gewaltsame Collagen Neue Musik im Fluxus-Museum von Tabea Hamperl