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Nam June Paik, Laurie Anderson

Deutsch

Für Hörgeschädigte

Nam June Paik „Laurie Anderson“ 1985

Name June Paik schuf die 153 x 158 x 9 cm große Arbeit „Laurie Anderson“ im Jahr 1985. Es ist eine Hommage an die amerikanische Musikerin und Performance-Künstlerin Laurie Anderson, die in den 1970ern und 80ern mit ihrer experimentellen Popmusik bekannt wurde.

Für die Arbeit stellte Paik ein und dieselbe Darstellung der singenden Laurie Anderson insgesamt viermal in unterschiedlichen Formaten dar, die er aufeinander setzte. Zwei der vier Abbildungen entstanden als großformatige Leinwände. Die anderen zwei Abbildungen befinden sich in Porzellanrahmen, die mit einer Klaviertastatur und Noten gestaltet sind. Die Arbeit entstand im Laserdruckverfahren. Durch die bizarre Farbverzerrung entsteht ein vibrierender Effekt des Bildes. Auf die rechte vertikal gekippte Leinwand malte Paik kleine Symbole in Acryl. Sie zeigen Flugzeuge, Autos, Schiffe und Fernseher. Auf die Schmalseite der vertikalen Leinwand montierte Paik vier Antennen. Autos, Flugzeuge und Fernseher tauchten immer wieder in den Werken der Fluxus-Künstler und Künstlerinnen auf. Sie symbolisierten die Statusobjekte der westlichen Konsumgesellschaft während der Nachkriegszeit.

Nam June Paik war fasziniert von der neuen Fernseh- und Videotechnologie. Als die Videotechnik noch in ihren Anfängen steckte, war Paik einer der ersten, der damit experimentierte. Er entwickelte beispielsweise 1984 die Fernseh-Performence „Good morning Mr. Orwell“. Dort traten Musiker und Performancekünstlerinnen im öffentlichen Fernsehprogramm mit eigenen Stücken und Aktionen auf. Mit dabei war auch die Sängerin Laurie Anderson, die Nam June Paik ein Jahr später in seinem Werk verewigte. Die Fernseh-Aufführung wurde 1984 gleichzeitig in New York, Paris, Köln und Seoul ausgestrahlt. Mit dieser Performance entwarf Paik einen positiven Gegenentwurf zu George Orwells „1984“. George Orwell warnte seinerzeit in seinem Roman vor dem Missbrauch der digitalen Medien für Überwachungs- und Propagandazwecke. Paik betonte wiederum die weltweite Vernetzungsmöglichkeit der Menschen als positive Errungenschaft der digitalen Medien.


English

For the hearing impaired

Nam June Paik created the 153 x 158 x 9 cm large work “Laurie Anderson” in 1985. It is a tribute to the American musician and performance artist Laurie Anderson who became known for her experimental pop music in the 1970s and 1980s.
For the artwork Paik arranged four differently sized versions of the same image of the singing Laurie Anderson on top of each other. Two of the four versions were printed on large-size canvases. The other two versions were printed in smaller formats and put in porcelain frames, one designed in the shape of a keyboard, the other with musical notes on it. The images were made on a laser printer. The image’s bizarre chromatic distortion creates an effect that makes it seem to vibrate. Paik painted small symbols in acrylic paint on the right hand vertically tilted canvas. The symbols depict airplanes, cars, ships and TVs. He mounted four antennas edgeways to the vertical canvas. Cars, airplanes and TVs are recurring subjects in the works of Fluxus artists. They stand for the status symbols of Western consumerism in the post-war era.

Nam June Paik was fascinated with the new TV and video technology. During the early stages of video technology, Paik was one of the first to experiment with it. In 1984 he developed the TV-performance “Good morning Mr. Orwell” in which musicians and performance artists appeared on TV with their own pieces and performances. The singer Laurie Anderson was one of the performing artists and Nam June Paik captured her appearance in his 1985 artwork. The 1984 TV-performance was broadcast simultaneously in New York, Paris, Cologne and Seoul. With this performance Paik created a positive alternative to George Orwells “1984”. In his novel, Orwell, in his day, warned against the misuse of digital media for the purpose of surveillance and propaganda. Paik in contrast, emphasised the possibility of worldwide networking between people as a positive achievement of digital media.

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