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Ann Noël, FLUXUS HORS D’ŒUVRES D’ART

Deutsch

Für Hörgeschädigte

Ann Noël „Fluxus hors d’œuvre d’art“ 2010

Diese drei Werke von Ann Noël sind ein anschauliches Beispiel dafür, dass während kurzlebigen Live-Performances auch dauerhafte Kunstwerke entstehen können. 2010 öffnete im museum FLUXUS+ die Ausstellung „In and out the window“. Während der Eröffnungsveranstaltung führte die Künstlerin Ann Noël die Performance „Fluxus hors d’œuvre d’art“ auf. Der Titel der Performance bedeutet auf Deutsch „Fluxus-Kunst-Vorspeise“. Ann Noël nahm den Titel ihrer Performance wörtlich und kreierte aus allerlei Zutaten gemeinsam mit einem Gast aus dem Publikum 12 außergewöhnliche Kunstwerke. Dabei verteilte sie auf 12  20 x 20 cm großen Leinwänden Klebstoff und mischte abwechselnd Bohnen, Papierschnipsel, Kaffeepulver, Schlagsahne und weitere Zutaten dazu. Die Künstlerin kommentierte ihre Handlungen ganz im Stil einer unterhaltsamen Kochshow. Schaut man genau auf die Wahl der Zutaten, wird deutlich, dass diese eine Hommage an die Fluxus-Künstler und Künstlerinnen sind.

Die Bohnen sind ein Markenzeichen für die Künstlerin Alison Knowles. Der Mann mit dem Hut auf den aufgeklebten Fotos ist George Maciunas. Ihn bezeichnete Ann Noël als Gründervater der Fluxus-Bewegung. Mit den Papierschnipseln erinnerte Noël an Ben Vautier, der das Wort in den Mittelpunkt seiner Kunst stellte. Die Schlagsahne und den Kaffee verband Ann Noël mit Ben Patterson. Die Amsel hatte der japanische Künstler Ay-O einst für ein Buchcover entworfen. Die rosa eingefärbten Buchstabennudeln stehen stellvertretend für die Poeten der Fluxus-Bewegung Robert Filliou und Emmett Williams. Für die vier buddhistischen Fluxus-Künstler übergoss Ann Noël die Leinwände mit einer orangefarbenen Flüssigkeit, die an die Gewänder buddhistischer Mönche erinnert. Zum Schluss wurden die 12 Werke mit Congnac übergossen und vorsichtig mit Streichhölzern angezündet. Nach dem Erlischen der Flammen waren die Werke vollendet. Ihre Performance beendete Ann Noël mit den Worten „Guten Appetit!“.  


English

For the hearing impaired

These three artworks by Ann Noël are a good example of how short-lived live performances can result in permanent pieces of art. In 2010 the exhibition “In and out the window“ opened at museum FLUXUS+. During the opening event the artist Ann Noël staged the performance “Fluxus hors d’œuvre d’art”. The title of the performance means “Fluxus-art-appetiser”. Ann Noël took the title of her performance literally and created, together with a guest from the audience, 12 extraordinary works of art using various ingredients. She spread glue across 12 20x20 cm large canvases and took turns mixing beans, scraps of paper, ground coffee, whipped cream, and other ingredients on the canvases. The artist moderated her actions in the style of a cooking show. Upon closer inspection of the ingredients, it becomes apparent that they are a tribute to the artists of Fluxus.

Beans are a signature feature of the artist Alison Knowles. The man with the hat on the photographs is George Maciunas. Ann Noël described him as the founder of the Fluxus movement. With the scraps of paper she reminisced Ben Vautier, who put the word at the heart of his art. For Ann Noël whipped cream and coffee stand for Ben Patterson. The blackbird was originally created for a book cover by Japanese artist Ay-O. The pink alphabet pasta stands for the poets of the Fluxus movement, Robert Filliou and Emmett Williams. For the four Buddhist Fluxus artists Ann Noël doused the canvases with an orange liquid, reminiscent of a Buddhist monk’s habit. In the end the 12 artworks were doused with Cognac and carefully lighted with matches. After the flames had gone out the works were complete. Ann Noël ended her performance with the words: “Bon appétit!”.

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